Accueil > Rubriques > Paix et Justice - Géopolitique > Eine « normale » Nacht im Flüchtlingslager Jenin

Bericht-Jenin :

Eine « normale » Nacht im Flüchtlingslager Jenin

Von Ali Samoudi

lundi 23 avril 2007

Schreck und Zorn wogte durch ein Haus im Flüchtlingslager Jenin, als Nachbarn herbeieilten und die Zerstörungen sahen. Israelische Truppen besetzten das Hourieh Haus für mehrere Stunden, nahmen die Familie mit deren kranken Tochter als Geiseln.

Der Vater der Familie und Apotheker, Ahmed Farid Hourieh, erklärte gegenüber PNN : « Wie gewöhnlich benutzten die Soldaten provokative Strafmaßnahmen gegenüber meiner Familie, ohne Rücksicht auf meine kranke Tochter. Die Soldaten drängten uns in die Kälte der Nacht, während sie Einrichtungsgegenstände im Haus zerschlugen. »

Die Möbel wurden zerschossen, sie sind voller Kugellöcher. Mehl, Speiseöl und Reis wurde durcheinander geworfen. Hourieh sagte weiter : "Niemand in unserer Familie ist auf deren « Suchliste » und sie nahmen niemanden fest. Sie machten all das aus Freude, ohne Zweck, nur für sich selber."

Er beschrieb, dass er gegen 2:00 Uhr von dem Geschrei der Soldaten vor der Tür geweckt wurde. Sie schrieen herum, dass wir unser Haus sofort verlassen sollten. Sie ängstigten uns mit ihren Drohungen, das Haus mit Bomben zu zerstören. Das brachte uns dazu, alle anderen Mitglieder meiner Familie in aller Hast zu wecken und sie in « Sicherheit » zu bringen.

Das Haus hast 5 Wohnungen, mit Kindern und Enkelkinder. « Als ich die Tür öffnete, sah ich mindestens 40 Soldaten in voller Ausrüstung, mit Waffen im Anschlag, herumstehen. Sie prüften unsere Identität und drängten uns ins Freie. »

Etwa 20 Militärfahrzeuge waren in das Lager eingefahren und erschreckten die Nachbarschaft mit wahllosem Feuern. Hourieh sagte : « Die Soldaten zwangen die Frauen, kleine Kinder und junge Leute sich auf den Boden zu setzen, ungeachtet der Kälte. Meine Frau gab ihnen den Namen des kranken Kindes, welches an einer Nieren- und Lebererkrankung leidet. Sie sagte den Soldaten, dass für die Kleine ein Aufenthalt in der Kälte nicht zu verantworten sei. Aber sie weigerten sich, eine Ausnahme zu machen. Sie verweigerten Jedem, die Toilette zu benutzen, als die Stunden vergingen. Auch als meine Tochter vor Schmerzen schrie, ließen sie uns nicht ins Haus zurück. »

Als sie ins Haus eindrangen, benutzten sie auch Hunde. "Wir hörten Gewehrfeuer und die Soldaten befragten meine Söhne und sagten ihnen, dass >Gesuchte Personen< im Haus seien."

Die Soldaten ignorierten die Ergebnisse der Befragung und verbrachten Stunden mit der Verwüstung der Wohnungen. Sie benutzen alles als Werkzeug. Als ich die zerbrochenen Möbel mit den Schusslöchern sah, den zerschlagenen Kühlschrank, die Töpfe und Pfannen und über allem Mehl, da verlor ich beinahe meine Selbstbeherrschung. Solche blinde Zerstörungswut, solche Verletzung elementarster Rechte. Das macht Israel aber immer so !"

Der älteste Sohn, Iyad, erklärte gegenüber PNN : "Es ist eindeutig, dass die Besatzungsmacht jede palästinensische Familie ohne jeden Grund bestraft, auf Jedermann feuert, unsere Gefühle verletzt und unsere Kinder terrorisiert. Sie vernichten jeden Aspekt unseres Lebens, manchmal eben unter dem Vorwand, nach "Gesuchten" zu fahnden. Aber sie zerstörten die Küche meiner Mutter, die Nahrungsmittel und sie durchschossen unsere Kleidung in den Schränken. Das ist unzweifelhaft ein "Generalangriff", ungerecht und schrecklich. Diese Taten der israelischen Besatzer und ihre andauernden Angriffe auf das Flüchtlingslager Jenin."

Seit dem Beginn des Monats, seit 5 Jahren, seit April 2002, griffen die zionistischen Banden nahezu täglich das Flüchtlingslager Jenin an. Die Kämpfe und Massaker werden immer in Erinnerung bleiben.
PNN, 14.04.2007
Für Freunde Palästinas
(en-dt : Walter Bornholdt)