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Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Annette Groth :

„Die OECD-Tourismuskonferenz ist in Jerusalem am falschen Ort“

Jeudi, 21/10/2010 - 6h48 AM

Donnerstag 21. Oktober 2010

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Die OECD-Tourismuskonferenz ist in Jerusalem am falschen Ort

Zur heute beginnenden Tourismuskonferenz der OECU in Jerusalem erklärt die menschenrechtspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Annette Groth:

Die ehemalige Direktorin der Ecumenical Coalition on Tourism
(Ökumenische Tourismus-Koalition), Annette Groth, kritisiert, dass vom
20. – 22.10 in Jerusalem eine Tourismuskonferenz der OECD stattfindet.
Groth: “In einer Region, die durch Stacheldraht und Mauern
Palästinenserinnen und Palästinensern den freien Weg zu ihrem eigenen Land versperrt, kann kein „grüner Tourismus“ entwickelt werden“.

Auf der Konferenz soll das "grüne Wachstum" mit entsprechenden
Strategien durch Wirtschaftsentwicklung gefördert werden. Dem steht die Realität in den besetzten palästinensischen Gebieten völlig entgegen.

Die menschenrechtspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke
kritisiert insbesondere, dass „gerade um Jerusalem herum ganze
Landstriche für das Grenzregime „entgrünt“ werden und eine
wirtschaftliche Entwicklung - besonders im Tourismus - für die
Palästinenserinnen und Palästinenser verhindert“.
Am Ende der Konferenz sind Ausflüge zu touristischen Sehenswürdigkeiten geplant.

Groth: „Es müsste den Organisatoren der Konferenz bewusst sein, dass
eine Okkupation der historischen Stätten um Jerusalem durch den Staat
Israel zu einem lang dauernden verschärfenden Konflikt geführt hat.
Tourismus kann sich nur in einem friedlichen Umfeld positiv und
nachhaltig entwickeln. Die derzeitige Situation in Jerusalem lässt eine
solche Entwicklung nicht zu. Es ist für Touristen nur unter schikanösen
Bedingungen möglich, touristische Ziele in der Westbank zu besuchen.

Ein Besuch im Gaza-Streifen ist faktisch unmöglich. Unter solchen
Bedingungen sollte eine Konferenz, die sich mit nachhaltiger
Tourismusentwicklung befasst, nicht stattfinden. Jerusalem ist unter den
gegenwärtigen politischen Rahmenbedingungen für eine OECD-Konferenz gänzlich ungeeignet“.

Annette Groth, MdB