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Von unserem deutschen Korrespondenten Günter Schenk

Geplante Tourismus-Konferenz 2010 der OECD in Jerusalem

Dimanche, 1er août 2010 - 7h38 AM

Sonntag 1. August 2010

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Dies hab ich soeben an die dt. Vertretung bei der OECD in Berlin versandt:

Sehr geehrte deutsche Vertreter bei der OECD,

mit Bestürzung erfahre ich von der beabsichtigten diesjährigen Tourismus-Konferenz der Mitgliedsstaaten der OECD in Jerusalem. Diese Konferenz ist in der Stadt geplant, in der von den Verantwortlichen in Regierung und Stadtverwaltung zur Zeit ein Programm ethnischer Säuberung mit dem Ziel weitgehender Judaisierung umgesetzt wird.

Erlauben Sie mir den Hinweis, dass bis zum heutigen Tag der Status Jerusalems, inklusive des völkerrechtswidrig von Israel annektierten Ost-Jerusalem, von den Vereinten Nationen als unrechtmäßig erklärt wurde. Die entsprechenden UN-Resolutionen sind Ihnen bekannt.

Die ethnische Säuberung ganzer Stadtteile Ost-Jerusalems hat derartige Ausmaße angenommen, dass israelische enschenrechtsorganisationen täglich von nächtlichen Vertreibungen ganzer palästinensischer Familien aus ihren Häusern berichten.

Dies geschieht unter den Augen und Schutz von israelischer Politzei und Militärs.

Darum ist die geplante Konferenz im widerrechtlich von Israel annektierten und unilateral zur Hauptstadt erklärten Jerusalem ein Affront gegen internationales Recht und die deutsche Verpflichtung, dieses uneingeschränkt einzuhalten.

Ich schließe mich darum der im angehängten Dokument wiedergegebenen Erklärung an und fordere Sie auf, unverzüglich bei der OECD in Paris zu intervenieren, mit dem Ziel, diese Tourismus-Konferenz nicht im von Israel völkerrechtswidrig annektierten Jerusalem abzuhalten. Als Bürger der Bundesrepublik Deutschland bin ich allzeit zum Einhalten bestehenden Rechts verpflichtet und lege allergrößten
Wert darauf, dass diese Rechtsverpflichtung ebenfalls für offizielle Vertretungen meines Landes bei internationalen Organisationen gilt und von ihnen uneingeschränkt eingehalten wird.

Es versteht sich von selbst, dass die Bundesrepublik Deutschland mit der Beitrittsurkunde zu den Vereinten Nationen die Verpflichtung zur Einhaltung internationaler Völkerrechts- Standards übernommen hat. Auch Ihre Delegation ist dazu verpflichtet. Die OECD, als Organisation zur Durchsetzung fairen, gerechten und offenen Welthandels würde mit
der Durchführung der diesjährigen Tourismus-Konferenz in Jerusalem darüber hinaus den eigenen Maßstäben zuwider handeln.

Mit besten Empfehlunen

Günter Schenk
1a rue des Aveugles
F-67000 Strasbourg
- membre
- du collectif judéo-arabe et citoyen pour la paix, Strasbourg
- de la Coordination de l’Appel de Stasbourg pour une Paix juste au Proche-Orient